Louise berichtet von ihrem Projekteinsatz in Tansania
Louise berichtet von ihrem Projekteinsatz mit Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung
In Morogoro, Tansania, eröffnete 1995 die ehemalige Lehrerin Linda Ngido ein Zentrum für Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung: Mehayo. Sie hat einen sicheren Raum für etwa 40 junge Menschen geschaffen; ein Raum, in dem sie in einem sicheren und ermutigenden Umfeld aufwachsen und lernen können, jenseits des Stigma, das Krankheiten und Behinderungen wie Autismus oder Lähmung angeheftet ist. Unterstützt wird sie von einem Team lokaler und internationaler Freiwilliger, darunter auch Louise, eine Schweizerin, die vor kurzem ihr Studium in Psychologie abgeschlossen hatte.
Louise ist über ihren Kontakt mit ICYE Schweiz auf dieses spezielle Projekt gestossen; sie kann dort ihr Wissen als junge Psychologin an diejenigen weitergeben, denen diese lebenswichtige Unterstützung in der Vergangenheit vorenthalten wurde. Gleichzeitig lernte Louise auch sehr viel Neues, das sie in ihrem Berufsleben unterstützen wird. Ganz im Sinn der Freiwilligeneinsätze durch die 60-jährige Austauschorganisation ICYE Schweiz erfuhr Louise ihren Einsatz als ein Geben und ein Nehmen, einen Austausch auf Augenhöhe, der sowohl ausländische Freiwillige wie Ansässige ein Leben lang bereichert.
Ein paar der Kinder, mit denen sie zusammen die Zeit verbringt, gehen täglich zur Schule. Louise begleitet sie. Auf dem morgendlichen Weg dorthin wird die schläfrige Luft durch das Lachen der Kinder geweckt. Kaum an der Schule angekommen, stimmen sie Lieder an, und die Klänge lassen alle Schwierigkeiten im Leben vergessen.
Wenn Louise nach Mehayo (MEnatlly HAndicapped YOuth centre) zurückkehrt, bereiten sie und die anderen Freiwilligen Frühstück und Mittagessen für die Kinder vor, die nicht zur Schule gehen. Sie räumen gemeinsam auf und putzen ihre Räume und helfen bei Aufgaben rund um das Zentrum. Zum Beispiel hängt Louise die Wäsche auf und mäht den Rasen. Die Arbeit im Kreis einheimischer Freiwilligen ist von Fröhlichkeit geprägt.
Und dann beginnen die Spiele! Sobald die Schulkinder zurück sind, spielt die Musik und die Kinder fangen an zu tanzen, der Fussball fliegt, und die Kinder bringen Louise 'Simbas Spiel', 'Boa', bei und bitten darum, auf der Schaukel geschoben zu werden. Als psychologisch Ausgebildete wollte sie die sozialen Fähigkeiten der Kinder mit kooperativen Spielen, und ihr Selbstvertrauen durch die Wertschätzung ihres Verhaltens, stärken.
Am Ende des Tages freuen sich alle auf die animierte Gutenachtgeschichte – Zeichentrickfilme, die sie über einen Projektor, und auf Plastikstühlen sitzend, zusammen geniessen.
Am Wochenende fährt Louise in die Stadt, wandert in den nahegelegenen Bergen oder geht auf eine Safari. Und obwohl all diese Orte wunderschön sind, sagt sie, was sie am Schönsten findet, sind die Menschen, die sie unterwegs trifft. In ihren Worten:
"Ich weiss diese Momente wirklich zu schätzen. Ich bin so dankbar für die Menschen und die Erfahrungen, die ich hier gemacht habe."
Louise, Tansania 2023